Arten von Führungskompetenzen

Seit es Führungspersönlichkeiten gibt – wahrscheinlich seit Anbeginn der Menschheitsgeschichte – haben sich die Menschen gefragt, welche Arten von Führungskompetenzen es gibt. Die Menschen haben immer wieder versucht, herauszufinden, welche Führungskompetenzen Anfänger von erfolgreichen Führungskräften unterscheiden. War es die Kommunikationsfähigkeit von John King, die British Airways zu einem profitablen Unternehmen machte? War es die von Jorgen Vig Knudstorp eingeführte Idee der digitalen Transformation, die LEGO vor dem Abgrund rettete? Oder war es eine Kombination von Führungskompetenzen, die sie gemeinsam hatten?

Mit einer erfolgreichen Führungspersönlichkeit werden viele Eigenschaften und Fähigkeiten in Verbindung gebracht. Einige sind großartige Redner, während andere es verstehen, im Stillen die Gemüter auf ihre Seite zu ziehen. Auch wenn die Stile unterschiedlich sein mögen, haben diese Kompetenzen eine gemeinsame Basis. Grundlegende Kompetenzen wie klare Kommunikation und Einfühlungsvermögen lassen sich bei allen großen Führungspersönlichkeiten der Vergangenheit beobachten, und auch diejenigen, die in der Zukunft kommen werden, werden sie wahrscheinlich vorweisen können: Allerdings werden sie sich weiterentwickelt haben. Werfen wir einen Blick auf eine Liste von Führungskompetenzen und darauf, wie Führungskräfte diese im Jahr 2022 verbessern müssen, um sie an die Anforderungen der aktuellen Trends anzupassen.

Laienhaft ausgedrückt, ist Kommunikation eine Handlung, bei der Informationen zwischen einem Sender und einem Empfänger übertragen werden. Indem sie ihre Kommunikation effektiv und zielgerichtet gestalten, können Führungskräfte den Überblick in diesem oft nebulösen Bereich behalten. Die Kunst dieser Führungskompetenzen besteht darin, die Angst vor Übertreibungen zu überwinden, indem sie präzise sind, sicherzustellen, dass ihre Botschaft verstanden wird, indem sie transparent sind, und das Vertrauen aller Beteiligten zu gewinnen, indem sie sich ehrlich ausdrücken. Um die Botschaft wirklich zu verinnerlichen, müssen die Führungskräfte sie jedoch mit Substanz untermauern. Denn alles Reden und nichts tun wird bei den Menschen nur wenig Eindruck hinterlassen. 

Die moderne Welt erfordert eine Anpassung an die Fernkommunikation. Eine Führungskraft muss in der Lage sein, die Stimmung und die Emotionen eines Zuhörers zu verstehen, ohne tatsächlich im selben Raum anwesend zu sein. Zwar mag es für manche einfacher sein, von Angesicht zu Angesicht mit einem Kollegen oder Untergebenen zu kommunizieren als in einem Chat oder Skype-Anruf, doch laut dem „Bericht Future of Jobs 2020“ des Weltwirtschaftsforums sehen sich 84 % der Arbeitgeber mit einer erheblichen Zunahme der Fernarbeit konfrontiert. 

 Das bedeutet, dass Führungskräfte heute mehr auf die Details achten und emotionale Spannungen, Burnout-Symptome oder potenzielle Konfliktsituationen erkennen müssen, wenn die Teams von verschiedenen Teilen der Welt aus arbeiten. Zu den künftigen Führungskompetenzen gehören die Beherrschung von Intonationen, semantischen Ausdrücken und die Verbesserung des Einfühlungsvermögens.   

Früher genügten eine formale Ausbildung, der richtige Abschluss, jahrelange Erfahrung und einige Beförderungen, um beruflich voranzukommen. Im Jahr 1998 änderte sich jedoch alles. Das war das Jahr, in dem Google an den Start ging und die Welt des E-Learnings entstand. Seitdem haben viele damit begonnen, sich die notwendigen Fähigkeiten anzueignen, um jede Situation zu meistern, die sich ihnen bietet. Dieser Prozess erleichterte die Einsicht und förderte die Selbstentdeckung sowohl im privaten als auch im beruflichen Leben.   

Der Wandel führte außerdem dazu, dass sich die Führungskräfte stärker der Komponenten bewusst wurden, die eine wirksame Führungskompetenz ausmachen. Das Konzept einer modernen Hierarchie hat die theoretischen Führungspositionen, die es früher gab, überflüssig gemacht. Moderne Führungskräfte wissen jetzt, dass Führung mehr ist als Budgetierung, die Teilnahme an Sitzungen und die Planung von Anrufen. Künftige Führungskräfte müssen sich eine aktive Lernkultur aneignen, um aus herausfordernden und unerwarteten Situationen einen Ausweg zu finden, ganz gleich, wie schwierig sie zu sein scheinen. Ihre Fähigkeiten werden wie eine Axt sein, die immer wieder geschärft werden muss, um funktionstüchtig zu bleiben.

Howard Schultz, ehemaliger CEO von Starbucks, zeigte seine Liebe zu seinem Team, indem er den Starbucks-Mitarbeitern enorme Gesundheitsleistungen bot. Alan Mulally, ehemaliger Präsident und Vorstandsvorsitzender der Ford Motor Company, schickte seinen Mitarbeitern handschriftliche Notizen, in denen er ihre Arbeit würdigte. Diese wichtigen Führungskompetenzen zeigen, dass es einen signifikanten positiven Zusammenhang zwischen emotionaler Intelligenz und der beruflichen Leistung solcher Führungskräfte gibt. Die Geschichte ist voll von Beispielen für Führungskräfte, deren zwischenmenschliche und intrapersonelle Fähigkeiten ihren Unternehmen und Mitarbeitern am besten gedient haben.  

 Was genau ist also emotionale Intelligenz, oder EI? Einfach ausgedrückt, ist es die Fähigkeit, die eigenen Emotionen und die der Menschen um einen herum zu verstehen und zu kontrollieren. Es überrascht nicht, dass Führungskräfte, die eine Situation ruhig einschätzen und ihre Mitarbeiter leiten können, erfolgreicher sind als diejenigen, die ihr Team anschreien, wenn es unter Stress steht. Der zunehmende Wettbewerb, die Qualität der Informationen und die über verschiedene Standorte verteilte Arbeit bedeuten, dass die Führungskräfte der Zukunft flexibler, kreativer und reaktionsfähiger sein müssen. Sie müssen durch ihre eigene Motivation und Dynamik in komplexen und herausfordernden Situationen positive Beispiele für Führungskompetenzen geben.

Das Wort „Agile“ ist vielseitig. Was unterscheidet agile Führungskräfte von traditionellen? Das vorherrschende traditionelle Führungsmodell entwickelte sich in erster Linie aus der Durchsetzung von Stabilität in einem bekannten Umfeld. Es beruhte auf der Vorstellung, dass eine Organisation eine Maschine ist, die durch lineare Planung und Kontrolle ihre Funktionen ordnungsgemäß ausführt. In unserem heutigen, sich schnell verändernden Umfeld, das von der Überwachung des Unternehmensökosystems bis hin zu unsicheren Ergebnissen reicht, werden jedoch nur Führungskräfte erfolgreich sein, die ihre Organisationen als lebende Systeme betrachten. Dies erfordert einen agilen Ansatz.  

 Bei diesem Ansatz gedeiht eine künftige Führungskraft, indem sie die Monotonie durch Experimente durchbricht und ihre Ansätze durch kontinuierliche Verbesserung aufwertet. Das schließt jedoch das unveränderliche Element des Chaos nicht aus.  

 Agile Führungskompetenzen helfen dabei, ein System und eine Struktur zu schaffen, die inmitten der Entwicklung gut funktionieren. Die Führungskräfte müssen in der Lage sein, die richtigen Entscheidungen zu treffen, um den potenziellen Wandel zu bewältigen, der ein Unternehmen, das eine lineare Strategie verfolgt, zu überfordern droht. Der agile Ansatz künftiger Führungskräfte hat nur ein Ziel: schnell fundierte Entscheidungen zu treffen, wenn das Ökosystem des Unternehmens dies erfordert.

Dynamische Marktveränderungen. Unterbrochene globale Lieferketten. Management von Remote-Teams. Neupriorisierung von Unternehmenszielen. Das sich ständig ändernde Verbraucherverhalten. Dies sind nur einige der Herausforderungen, die Führungskräfte im Jahr 2021 zu bewältigen hatten. Wenn die Hektik des Jahres etwas gezeigt hat, dann, dass die Wirtschaft 2022 nicht zur Normalität zurückkehren wird. Was sind also die zukünftigen Führungskompetenzen, die Führungskräften helfen können, sich auf die Herausforderungen des Jahres 2022 vorzubereiten?

Der Einzug technologischer Fortschritte wie KI und maschinelles Lernen stellt traditionelle Arbeitsweisen auf den Kopf. Laut Prognosen des Worldwide Artificial Intelligence Spending Guide der International Data Corporation (IDC) werden die weltweiten Ausgaben für KI-Systeme von 85,3 Milliarden Dollar im Jahr 2021 auf über 204 Milliarden Dollar im Jahr 2025 ansteigen. 

 Dank der neuen Widgets und Programme können Sie jetzt den Einstellungsprozess verbessern, lästige Routineaufgaben automatisieren und Ihrem Team die Möglichkeit geben, sich auf sinnvollere Aufgaben zu konzentrieren. Hinzu kommt, dass im Zuge der Entwicklung von Telearbeit, hybriden Arbeitsplätzen und ortsunabhängiger Arbeit die Führungsqualitäten, die sich nicht mit diesen neuen Technologien weiterentwickeln, hinter denen zurückbleiben, die dies tun.

Das turbulente Jahr 2021 hat zwar bei einigen für große Bestürzung gesorgt, gleichzeitig aber auch einen erheblichen Wettbewerbsvorteil für flexible Führungskräfte gebracht. Die ganze Welt schien zur Verfügung zu stehen, und die Vielfalt in den Unternehmen erreichte ihren Höhepunkt. Als Führungskraft wird die asynchrone Einstellung nun eine führende Rolle bei der Bekämpfung von Vorurteilen und Stereotypen – auch unbewussten – spielen. Arbeitgeber haben nun die Möglichkeit, mit einfachen Mitteln und einigen unkomplizierten (aber innovativen) Methoden den richtigen Kandidaten aus aller Welt einzustellen

Der Grund dafür, dass Führungskräfte ermutigt werden, sich bei ihren Entscheidungen auf Daten zu stützen, ist einfach. So einfach wie „Mit Fakten kann man nicht argumentieren“. Mit datengestützten Strategien können Sie besser begründen, warum eine bestimmte Entscheidung sinnvoll ist, anstatt sich einfach auf Autorität oder Instinkt zu verlassen.